konzepte
Ausstellungskuration, Wort und Bild
konzepte
Mit Erfahrung und Leidenschaft begleite ich Sie in den Bereichen Ausstellungskuration und Museumskonzeption – von der ersten Idee bis zur vollständigen Umsetzung einzigartiger Ausstellungen und inspirierender Museumsräume. Zudem verleihe ich Ihren Inhalten mit präzise formulierten Texten Ausdruck, ob in Form von Aufsätzen, Publikationen oder Reden. Als Moderatorin setze ich gezielte Impulse, um Diskussionen zu beleben und Themen zum Leben zu erwecken. In praxisnahen Workshops vermittle ich Wissen, fördere Kreativität und schaffe Raum für Austausch und Inspiration.
ZEICHNUNG & FRIENDS
Eröffnung und Preisverleihung am Donnerstag, 01. Februar 2024 um 19.00 Uhr
Ingrid Olga Fischer + Vladimir Oliveira | Gisela Frank + Turid Schuszter | Lisa Frühbeis + Claus Daniel Herrmann | Rainer Kaiser + Stefan Bachmann | Georg Kleber + Oskar Dietrich + Norbert Winter | Christofer Kochs + Jörg Mandernach | Daniela Kulot | Wolfgang Reichert + Manuel Frattini + Jason Peters | Christine Reiter + Nina Zeilhofer + Bettina Paschke + Petra Steeger | Bea Schmucker + Wolfram Oettl | Monika Schultes + Christof Rehm | Jo Thoma | Stefan Wanzl-Lawrence + Susanne Pohl
Einführung: Jana Schwindel
Ausstellungsdauer: 02.02.2024 bis 24.02.2024
in natura – Fotografien von Asja Schubert
Seit jeher versuchen die Menschen, die Natur zu bezwingen und Land für Nutzflächen zu kultivieren. Welcher Teil der Landschaft wie wir sie kennen, ist ohne Eingriffe gewachsen? Welche Flüsse wurden im Zuge der Industrialisierung nicht begradigt? Im Alltag legen wir unsere Wege zum größten Teil ungeachtet dessen zurück. Unsere Wahrnehmung hat sich an diese Lebenswelt und die oft künstlich geschaffene Illusion von Natur gewöhnt.
Die Fotografin Asja Schubert stellt das Verhältnis von Mensch und Natur in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten. Sie fängt mit ihrer Kamera die Momente ein, in denen der Betrachter vor Herausforderungen gestellt wird und macht sichtbar, was oftmals unsichtbar bleibt. So lassen sich Pflanzen aus Kunststoff oder leblose Tiere der Serie catch erst auf den zweiten Blick entlarven.
Die Zerstörung der Natur nimmt gegenwärtig durch Massenkonsum und Verschmutzung exponentiell zu, während unsere Suche nach dem Erhabenen in der Natur ihrer Gefährdung scheinbar diametral entgegen steht.
Asja Schubert fotografiert dabei nicht nur in Botanischen Gärten und Museen, sondern begibt sich auch an städtische Randgebiete oder verlassene Urlaubsorte. Dort dokumentiert sie die menschlichen Hinterlassenschaften, die in der Landschaft wie Artefakte von einer vergangenen und besseren Zeit zeugen.
Zaven Hanbeck – Wort – Schrift – Verwandlung
Die künstlerischen Arbeiten von Zaven Hanbeck (*1938 in Teheran, Iran) zeigen sowohl Motive aus Flora und Fauna, als auch seine stete Auseinandersetzung mit dem geschriebenen Wort. Dem Sohn einer Deutschen und eines Armeniers gelingt es zwei Kulturen in seinem Werk zu vereinen. Auf klare Weise kombiniert er traditionelle orientalische Ornamente mit der abendländischen Bilderwelt.
Hanbeck verbrachte seine Jugend im Iran. Nach seinem Studium der Malerei an der Fakultät für die Schönen Künste an der Universität von Teheran und seinem erfolgreichen Studium zum Diplom-Übersetzer an der Universität des Saarlandes, kam er im Jahr 1970 nach Augsburg. Seitdem widmet er sich parallel unterschiedlichen Werkgruppen und Techniken. Seine Beschäftigung mit der Schrift, von den 1980er Jahren bis heute, wird zum ersten Mal umfassend in der Ausstellung „Wort – Schrift – Verwandlung“ präsentiert. Die von Hanbeck als Wortmetamorphosen titulierten Arbeiten bilden einen thematischen Schwerpunkt.
Inspiration für seine bildnerischen Umwandlungen fand Hanbeck in den Arbeiten des niederländischen Künstlers und Grafikers M.C. Escher (1898-1972), dessen Werk sich durch komplexe Bildkompositionen und geometrisch-künstlerische Methoden zur Flächenfüllung auszeichnet. Zaven Hanbecks erste Wortmetamorphose „Mahi – Fisch“ entstand im Jahr 1975. Aus dem iranischen Wort für Fisch, Mahi, entsteht schrittweise eine gegenläufige Reihe von Fischen.
Anhand Addition, Linearismus oder Symmetrie entwickelt er eine eigenständige moderne Formensprache und lässt aus Schriftinhalten Bildinhalte entstehen. Hanbeck entwirft zunächst eine Systematik im Raster des Millimeterpapiers und überträgt diese anschließend in seine Reinform. Sein spielerischer Umgang mit der arabischen Schrift, die er selbst als bildhaft geschmeidig und bildnerisch formbar beschreibt, führte Zaven Hanbeck weiter zu den Sprichwortmetamorphosen. Hierbei verwandelt sich ein persisches Sprichwort in den entsprechenden deutschen Sinnspruch.
Durch die Verwendung von Motiven und Schriftzeichen, die bereits selbst abstrakte Merkmale aufweisen, kann die Wirkung des Ergebnisses für den Betrachter wiederum ungegenständlich sein. Die strenge äußere Form der Arbeiten lässt den Witz und die Ironie Zaven Hanbecks beinahe in den Hintergrund treten. Sein jüngstes Werk „Eule – Djoghd“ aus dem Jahr 2020 entstand durch die Verschiebung zweier Schriftsysteme zueinander. Sowohl in die eine als auch in die gegenläufige Richtung entstehen neue, imaginäre Schriften, die den Betrachter an das Kyrillische oder die Schriftzeichen der Mayas erinnern lassen.
Am 17. Oktober 2024 durfte ich am Erstsemesterempfang der Stadt Augsburg und der Universität Augsburg teilnehmen. Gerade junge Menschen suchen nach Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit. An meiner aktuellen Aufgabe bei den Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungen konnte ich zeigen, welche Rolle Stiftungen dabei spielen können. Der Austausch über Verantwortung, Nachhaltigkeit und den positiven Impact von Stiftungen hat neue Impulse gegeben.
Ein großes Dankeschön an die Organisatoren und Teilnehmenden für diesen bereichernden Abend!