


Unsere Welt wird aktuell (Stand 2013) gehäuft von Spionage, Kriegen und Terror erschüttert. Kulturgüter aller Art werden ohne nachzudenken zerstört. Diskurse und auch Nachrichten über Krieg und Frieden stellen immer wieder Inhalte dar, mit denen ich mich auseinandersetze. Aktuelle Positionen rücken in den Fokus.
Vom Englischen übersetzt bedeutet Warlace: Kriegsspitze. Der Titel leitet sich vom spießbürgerlichen Spitzendeckchen ab. Die scheinbar romantischen Spitzen- und Sternformen zeigen bei genauer Betrachtung Bilder von Gewalt und politischer Aggression und unterwandern so bewusst die Erwartungen des Betrachters an einen traditionellen Scherenschnitt.
Die Arbeiten entstanden, im Prinzip so wie die weihnachtlichen Papiersterne: durch Zusammenfalten und einschneiden mit Skalpell, Cutter, und Schere. Die einzelnen Bestandteile werden durch Vervielfältigung, Dopplung und Wiederholung formal-ästhetisch zum Ornament. Durch die Spiegelungen gelangt der Papierschnitt auch auf eine weitere inhaltliche Ebene.
Die dadurch entstehende Abstraktion wird durch die Verwendung von nur zwei Farben unterstrichen. Die Reduktion auf den Umriss fordert die Einbildungskraft des Betrachters heraus und kommt so dem Wesen der Dinge näher.
Es sollen Assoziationen geweckt werden. Ob diese auch politisch beziehungsweise geschichtlich korrekt sind, bleibt dahingestellt und kann jeder für sich entscheiden. Jeder sieht in den abstrahierten Formen vielleicht etwas anderes.



Abhörtest
2014 | 50 x 70 cm
Das Werk wurde durch den Skandal um Edward Snowden und die NSA geprägt. Es zeigt Radome und Drohnen, sowie den Schattenriss eines Soldaten. Fungiert der Scherenschnitt hier als Medium zwischen Handwerk und Technik, zwischen Massenkommunikation und Nachrichtenbild?


